Unsere kleinen Helden können so manchen ganz schön auf die Nerven gehen, erst recht, wenn sie demjenigen “auf den Zahn fühlen”. Diese Redensart – jemanden auf den Zahn fühlen – bedeutet in der Regel nichts Gutes. Ein Kommisar, Arzt, Lehrer, Vorgesetzter, Ehepartner usw. will etwas wissen, über das man eigentlich nicht unbedingt reden will oder kann. Das sind dann so Fragen wie “Wo waren Sie letzte Nacht?” (der neugierige Bulle), “Wieviel trinken, rauchen und futtern Sie?” (der selbstgefällige Zeigefinger des Doktors), “Habt Ihr denn alle schön brav für die Prüfung gelernt?” (der sarkastische Pauker), “Warum ist der Auftrag von letzter Woche noch nicht erledigt?” (der ständig nörgelnde Chef), “Wo warst Du gestern Nacht?” (die nervige Ehefrau, die besser Polizist geworden wäre…).
Woher diese Redewendung ursprünglich kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Am plausibelsten klingt die Tatsache, dass es bis zum 18. Jahrhundert noch keine Zahnärzte gab. Bis dahin gab es auch kein Bohren, sondern nur “Zahn bleibt drin oder muss raus, weil er Aua macht”. Diesen Job übernahmen damals Barbiere oder Schmiede. Sie klopften die Zähne einzeln ab, fühlten den “Patienten” also auf den Zahn, und die Zähne mit dem größten Schmerzgefühl flogen einfach raus – also raus aus der Kauleiste. Unsere kleinen Helden sind da schon einen Schritt weiter. Sie können nicht nur abklopfen, sondern sogar bohren. Ich geh trotzdem lieber weiter zu meinem Zahnarzt, der bohrt zwar auch nicht besser, spart aber wenigstens nicht mit der Narkose.